Gemeinsam ins Grüne

Schönere Gärten durch mehr Gemeinschaft

Wir alle vermissen momentan die Gemeinschaft. Dabei eignet sich gerade diese Zeit, sich gemeinsam an die Arbeit zu machen, um Haus und Hof für alle schöner zu gestalten. Ob Vorgarten, Hinterhof oder ein Garten am Haus: Wir haben ein paar Ideen gesammelt, mit denen jede Grünfläche verschönert werden kann. Ob Hausgemeinschaft oder Familie, am Ende profitieren alle davon. Sogar die Natur!

Die Gartenplanung

Was ist alles möglich?

Bevor es losgeht, muss geschaut werden, was im jeweiligen Garten möglich ist. Ein eigener Garten lässt viel Freiheit für Gestaltungsideen, während beim Bepflanzen von Vorgärten und Hinterhöfen immer auch die Hausverwaltung angesprochen werden sollte. Hinzu kommt, dass sich in Mietshäusern die Hausgemeinschaft erst einmal zusammensetzen und besprechen sollte, was gewünscht ist und wer welche Aufgaben übernehmen kann. Dies ist in einer Familie einfacher zu planen, sollte aber auch dort gut vorbereitet werden.

Im Folgenden zeigen wir drei unterschiedliche Ideen für die Gestaltung von Grünflächen, die diese garantiert aufwerten!

Der Vorgarten im Mietshaus

Ein Fleckchen Natur in der Stadt

Fast jedes Mietshaus hat einen kleinen Vorgarten. Dieser kann in Absprache mit der Hausverwaltung oft individuell bepflanzt werden. Damit die Arbeit an dem kleinen Stück Grün nicht zur lästigen Pflicht für einige wenige Hausbewohner wird, empfiehlt es sich, dort etwas Pflegeleichtes anzulegen. Wie wäre es z. B. mit einer Wildblumenwiese? Diese ist nicht nur eine bunte und pflegeleichte Alternative zum akkuraten Blumenbeet, sondern unterstützt auch unsere heimischen Bienen! Bei einem Treffen mit allen interessierten Hausbewohnern sollten die Aufgaben gut geplant und gerecht verteilt werden. Hiervon profitiert nicht nur der Vorgarten, sondern auch die Hausgemeinschaft!

To-do-Liste für die Wildblumenwiese

1. Boden vorbereiten: Zuerst wird die Grasnarbe entfernt und der Boden gelockert. Bei sehr reichhaltigem Boden, sollte die Erde mit Sand vermischt werden, denn die meisten Wildblumen lieben kargen Boden.  

2. Saatgut aufbringen: Pro Quadratmeter benötigen Sie fünf bis zehn Gramm Wildblumensaat. Damit sich das Saatgut besser verteilen lässt, kann es mit ein wenig Sand vermischt, dann auf die Fläche gestreut und etwas eingeharkt werden. Anschließend mit einem Brett die Erde festigen. Sehr wichtig ist es, die eingesäte Fläche über einen Zeitraum von vier bis sechs Wochen stets feucht zu halten. Und dann: Etwas Geduld haben!

3. Die Pflege: Die Pflege fällt bei der Wildblumenwiese nicht weiter ins Gewicht. Ein bis maximal zwei Mal im Jahr sollte sie geschnitten werden. Die besten Zeiten dafür sind ab Juli bis August/September. 

Gemeinsamer Innen,- oder Hinterhof

Kleine Oasen schaffen

Ein gemeinsamer Hinterhof kann von allen Bewohnern als kleine (oder große) Wohlfühloase genutzt werden. Dafür sollten sich alle Beteiligten darüber einig sein, welchem Zweck diese Fläche dienen soll. Ist es ein Platz für gemeinsame Grillabende oder möchte sich jeder um seine eigene Ecke kümmern? Bei Höfen, die mit Steinen gepflastert sind, können Kübelpflanzen eine gute Alternative zu Beeten sein. Soll der Hinterhof ein kleiner Nutzgarten werden? Tomaten und Beeren gedeihen hervorragend in Kübeln. Oder soll es etwas farbenfroher sein? Dann können Kübel oder Beete mit ausgesuchten Blumenstauden bepflanzt werden. Diese sind meist mehrjährig und benötigen nicht allzu viel Pflege. Vielleicht wird es auch eine Mischung aus allem? Dies sollte gemeinsam abgeklärt und geplant werden. Und bei Mietshäusern nicht vergessen, die Hausverwaltung zu informieren!

To-do-Liste für den Gemeinschaftshof

1. Gemeinsame Planung: Welche Pflanzen sollen besorgt werden? Welchen Platz sollen sie erhalten? Werden ein Grill, Gartenmöbel und/oder Pflanzkübel benötigt? Wer besorgt was und wie werden die Kosten aufgeteilt? All diese Punkte sollten im Vorfeld besprochen und geklärt werden. Dann steht dem gemeinsamen Projekt nichts mehr im Wege.

2. Das Erarbeiten der Oase: Wenn alle Aufgaben verteilt und alle Utensilien besorgt sind, geht es an die Arbeit. Ob Beete oder Kübel für die Pflanzen vorbereitet werden, wurde hoffentlich schon im Vorfeld geklärt, und so kann nun gemeinsam bepflanzt werden! Hierbei sollten Sie ein wenig auf die Lichtverhältnisse und die jeweiligen Bedürfnisse der Pflanzen achten. Kübel können im Gegensatz zu angelegten Beeten später noch verschoben werden. Wenn gewünscht, nun noch Gartenmöbel und einen Grill aufstellen, und der Gemeinschaftshof ist fertig!

3. Gartenpflege: Damit die Gartenpflege gerecht verteilt wird, bietet sich ein Pflegeplan an. Ist eine Sitzecke vorhanden, kann dieser Plan auch wöchentlich oder monatlich beim gemeinsamen Grillabend erstellt werden. Dies stärkt den Zusammenhalt der Hausgemeinschaft, und alle Nachbarn können den gemeinsamen Garten guten Gewissens genießen! Die Aufgaben können natürlich auch bereits in der Planungsphase verteilt werden. Je nach Art des Gartens sollte eine passende Lösung zu finden sein.

Der hauseigene Garten

Naturschönheit vor der eigenen Haustür

Wer einen eigenen Garten besitzt, kann sich nicht nur äußerst glücklich schätzen, sondern hat gemeinhin auch die Qual der Wahl. Was pflanze ich wie, wo und warum? Auch sollte sich heute jeder Gartenbesitzer die Frage stellen, ob er ein kleines Stück seines Grüns nicht der heimischen Flora und Fauna zurückgeben möchte. Mit einheimischen Kräutern und Wildblumen sowie Unterschlupfmöglichkeiten können Sie heimische Insekten und Tiere im Garten unterstützen und ihnen ermöglichen, sich wieder anzusiedeln. Außerdem ist das  Planen und Vorbereiten einer solchen Fläche im Garten  ein tolles gemeinsames Familienprojekt, bei dem Groß und Klein mit anpacken können! Wie wäre es zum Beispiel mit einem Kräuterfeld oder einem selbst gebauten Insektenhotel? Vervollständigt wird die Landschaft durch Nistkästen und Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse, Hummeln und Ohrwürmer. Wir zeigen drei einfach umsetzbare Ideen für mehr einheimische Natur im eigenen Garten.

To-do-Liste für den Naturgarten

1. Heimisches Blütenmeer: Im Blumenbeet sollten Sie auf heimische Arten zurückgreifen, von denen sich die hiesigen Insekten ernähren können. Dabei hat unsere Pflanzenwelt so einiges zu bieten. Statt eintöniger Rasenflächen können einfach zu pflegende Wildblumenwiesen angelegt werden, die Schmetterlinge und Bienen anlocken. Für das Blumenbeet eignen sich heimische, winterharte Stauden. Gut für die Natur, schön fürs Auge!

2. Ein naturfreundlicher Nutzgarten: Es muss nicht immer ein Blütenmeer sein, auch ein Nutzgarten kann der Insektenwelt und vor allem Bienen ein üppiges Buffet bieten. Gemüsearten, die auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen sind bzw. den Insekten Nahrung bieten, sind z. B. Tomaten, Zucchini, Kürbis und einige Bohnenarten. Oder wie wäre es mit einem Kräutergarten? In sonnigen Lagen gedeihen Oregano, Majoran, Salbei, Dill, Fenchel und Bohnenkraut, während sich Schnittlauch, Zitronenmelisse, Minze und Bärlauch auch im Halbschatten sehr wohl fühlen.

3. Tiere und Insekten unterstützen: Wer Flora und Fauna unterstützen möchte, sollte auf Naturmaterialien und Natursteine zurückgreifen, statt auf englischen Rasen und Betonplatten. Ein paar aneinander gebundene Schilfrohre ergeben ein wunderbares Insektenhotel. Ein solches gibt es aber auch schon fertig im Handel zu kaufen. Oder wie wäre es mit einem selbstgebauten Vogelhäuschen? Laub und herabfallende Äste im Herbst bis zum Frühjahr liegen zu lassen, bietet vielen Tieren Unterschlupf für den Winter. Wer dann noch Winterfutter bereitstellt, schafft optimale Bedingungen für die heimische Tierwelt.

 

Zum Abschluss noch etwas Inspiration

Natürlich können aus all den Vorschlägen auch Mischformen entstehen. Vielleicht trifft sich die Nachbarschaft ja bald zum gemeinsamen Vogelhausbau oder der eigene Garten bekommt eine Grillecke für den Kegelverein? Oder es wird gemeinsam Gemüse im Vorgarten des Mietshauses angebaut? Wie unterschiedlich die Vorstellungen und der Arbeitsumfang auch sind, die gemeinsame Umsetzung macht Spaß und ist die Mühe wert!